Wohnen im Projekt
Vielfalt der Bewohnenden und Lebenslagen
Wir erfahren viel Zuspruch und schon jetzt konkretes Interesse, in der Neustart-Genossenschaft zu wohnen. Wir beschäftigen uns auch jetzt schon damit, wie die Zusammensetzung der späteren Bewohner*innenschaft aussehen könnte, wie wir Vielfalt herstellen können. Hierzu hat unsere AG Diversität im Juni 2021 einen Workshop organisiert. Unser Wunsch ist, sensibel zu sein gegenüber sozialen Ausschlüssen, die in solchen Entwicklungsprozessen immer wieder passieren.

Vielfalt und die Anpassung an die verschiedensten Lebenslagen erlauben auch die ganz verschiedenen Wohnungstypen - vom Einzelwohnen über Clusterwohnungen bis zu Groß-WGs. Und unser bewusstes Flexibilitätskonzept - ob mit zuschaltbaren Zimmern oder nahräumlichen Umzügen. All dies fördert robustes Wohnen für alle Lebenssituationen und alle Generationen ebenso wie die Idee der großen Nachbarschaft, mit viel Begegnungs- und Teilhabemöglichkeiten sowie der sozialen Infrastruktur. Im Sinne der Nachhaltigkeit enkeltauglich. In Sachen Generationen gut für alle - von den Kids und Jugendlichen über alle Erwachsenenalter bis zum Gut-Älterwerden.
Bild: Cluster incl. Kids, Hunzikerareal (Foto: U.Otto)
Für Wohnungen bewerben?
Konkrete Wohnungsbewerbungen sind zu diesem Zeitpunkt noch verfrüht. Aber wir werden die Wohnungsangebote bekannt machen, sobald die konkreten Wohnungsplanungen abgeschlossen sind. Eine Vermietungskommission soll die Wohnungen nach einem transparenten Verteilungsschlüssel vergeben. Sie wird von der Mitgliederversammlung gewählt. Der Schlüssel orientiert sich am Querschnitt der Bevölkerung - und begünstigt voraussichtlich bestimmte sozial benachteiligte Gruppen. Ziel ist eine hohe soziale und kulturelle Diversität der Bewohner*innen. Grundsätzlich kann sich jedes Mitglied für eine Wohnung bewerben. Die Dauer der Mitgliedschaft und das Engagement in der Genossenschaft können die Chancen erhöhen, eine Wohnung zu erhalten... spannende Fragen, die uns sicher noch lange begleiten.
Eine Neustart-Wohnung sollen sich alle leisten können
Neustart will Bevölkerungsgruppen mit besonders schlechten Karten am Wohnungsmarkt besonders berücksichtigen - auch über den Anteil an sozial gefördertem Wohnraum hinaus. Wer einzieht, zahlt zu Beginn einen finanziellen Eigenanteil, die Pflichteinlagen. Sie werden für die Baukosten gebraucht, damit die Bankkredite und -zinsen nicht zu hoch werden. Die Pflichteinlagen betragen etwa das 5-fache einer Jahresmiete pro Erwachsenen. (Diese Einlagen werden bei Auszug zurückerstattet).
Diese Hürde soll Menschen mit weniger Geld nicht ausschließen. Deshalb entwickelt Neustart einen Solidarfonds und ein Ratenzahlungsmodell.

Bild: Aktion + Foto des Wohnraumbündnis TÜ