Tübinger Südstadt als Modellstadtteil für Stadtteilgesundheitszentrum?

6-stellige Drittmittel in greifbarer Nähe: Neustart-Konzept hatte Sozialministerium überzeugt

Innovationen beginnen zwar in Köpfen, bei Neustart beispielsweise kooperativ in den Arbeitsgruppen. Aber um sie erstmal z.B. als Pilotprojekt auszuprobieren, umzusetzen oder gar ein übertragbares Modell daraus zu entwickeln – dazu braucht es eben auch Geld.

Schon lange diskutiert unsere AG Stadtteilgesundheitszentrum sehr engagiert innovative Gesundheitsstrukturen auf Stadtteilebene. Da war es für uns eine faszinierende Chance, einen Antrag für die Landes-Ausschreibung zu innovativer lokaler Gesundheitsversorgung maßzuschneidern – über Inhalte und Zuschnitt haben wir ja schon berichtet.

Und ganz viele Partner-Organisationen haben ihn mit einem Letter of Intent unterstützt: Seniorenorganisationen aus Stadt und Kreis, freie Träger bspw. aus der Stadtteilsozialarbeit, universitäre Partner aus Pflege- und Sozialwissenschaft sowie der medizinischen und psychiatrischen Versorgung sowie Ärzt*innen aus der Primärversorgung.

Beim Anruf aus Stuttgart waren wir dann schon ein wenig stolz: förderfähig! Projektkonzept und Innovationsgehalt hätten überzeugt. Der Förderbescheid hinge nur noch am Formalen: statt der gewählten Antragstellung über einen freien Träger müsse dies nun doch die Stadt Tübingen oder der Landkreis übernehmen.

Dennoch haben wir nochmal zurückgezogen und uns erneut intensiv und vertrauensvoll mit dem städtischen Fachbereich Soziales besprochen. Und ließen uns auf ihren Vorschlag ein – trotz greifbarer Förderung in Höhe von über 150.000 Euro das Projekt nochmal mit mehr Ruhe vorzubereiten und vor allem im komplexen Stadtteilgeflecht der Gesundheitsakteure sorgfältig zu verankern. Gemeinsam kamen wir zur Überzeugung, dass dies der bessere Weg ist.

Denn genau dies Netzwerk-Fundament ist matchentscheidend, wenn es um eine weiter intensivierte Kooperation der unterschiedlichen Fachleute sowie weiteren Engagierten gehen soll. Im turboschnellen Antrag konnte das Commitment von all diesen sicher nicht optimal sorgfältig in Gesprächen gebahnt werden. Und in einem neuen Anlauf wollen wir noch wertschätzender deutlich machen, dass die neue Initiative eines Stadtteilzentrums weder Doppelspurigkeiten aufbauen will, noch bisherige tolle Praxen infrage stellen oder gar entwerten soll.

So sehr wir uns über die Förderung gefreut haben, so gern wir mit voller Kraft gleich gestartet wären: Wenn es uns gelingt, für einen zweiten Aufschlag dann mit einem noch deutlich stärker commiteten Netzwerk in die Akquise zu gehen – voller gemeinsamer Überzeugung, dass von einem Modellprojekt alle Beteiligten profitieren können –, dann wäre das eine noch deutlich tragfähigere und nachhaltigere Basis für einen Projekterfolg.

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