Die AG Wohnen ohne Altersgrenze stellt sich vor und sucht weitere Interessierte

Was macht eigentlich die AG Wohnen ohne Altersgrenze?

„Wohnen im Alter“ meint nicht die Forderung nach einem Sonderstatus für eine bestimmte Altersgruppe. Vielmehr geht es um ein soziales und bauliches Umfeld, das den Bewohnenden ermöglicht eine selbstbestimmte Entscheidung über ihren Wohnort zu treffen. Dies insbesondere auch im Hinblick auf zunehmenden Unterstützungsbedarf mit steigendem Alter.

In unserer AG beschäftigen wir uns mit Themen wie „universelle Architektur“ oder „solidarische Nachbarschaft“ und klopfen diese Konzepte auf ihre Anwendbarkeit in jeder Lebensphase ab. Dabei orientieren wir uns in erster Linie an Erfahrungen beispielhafter Projekte oder werten verfügbare Studien zum jeweiligen Thema aus.

So wollen wir einen Ort bieten, an welchem Wissen und Kompetenzen zusammengetragen werden, welche die anstehenden Entscheidungen in der Genossenschaft Neustart auf verschiedenen Ebenen fundiert unterstützen können.

Wir interessieren uns also für die spezifischen Anforderungen an die Architektur, Rahmenbedingungen der Wohnungsbauförderung oder für fortschrittliche Wohnformen wie Cluster ebenso wie für Altersdiversität bei der Wohnungsvergabe.

Welche Anforderungen an ein Pflegesystem gestellt werden müssen - damit das Wohnen im gesamten Quartier ohne Altersgrenze möglich ist - werden wir mit besonderem Augenmerk untersuchen. Einige von uns beschäftigen sich schon lange mit dem Thema und konnten ein von ihnen entwickeltes solidarisches Pflegekonzept (auch vor dem Hintergrund des Pflegenotstandes) bereits im September 2024 bei Neustart vorstellen. Das Konzept wollen wir bedarfs- und ressourcenorientiert kontinuierlich überarbeiten und erweitern.

Unser Projekt im Kontext der demografischen Entwicklung

Ältere, die selbstbestimmt einen Wohnungswechsel planen, tun dies, weil sie Verantwortung bezüglich des eigenen Ressourcenverbrauchs übernehmen und weil sie ihre soziale und oft auch ihre ökonomische Situation optimieren wollen oder müssen. Einerseits verfügen sie oft über zu große Wohnungen, deren Freigabe zur zusätzlichen Entlastung des knappen Wohnungsmarktes in Tübingen beiträgt. Zudem benötigen sie im besonderen Maße bezahlbaren Wohnraum. Das Angebot von attraktivem Wohnraum für diese Zielgruppe erfüllen die Neustart-Prinzipien also in mehrfacher Weise.

Betrachtet man die Quartiere rund um das Marienburger Areal (Maribu), so bieten diese heute zwar eine gute Infrastruktur für diverse soziale Gruppierungen, nicht jedoch für alte Menschen mit erhöhtem Pflege- und Unterstützungsbedarf. Diesen Aufgaben versucht die Genossenschaft Neustart Rechnung zu tragen.

Wir sind nach eingehender Beschäftigung unterschiedlicher Konzepte zum Schluss gekommen, dass sich diese am besten in der Cluster-Wohnform realisieren lassen. Zumindest wird dort durch kurze Wege und durch die Nutzung gemeinsamer Infrastruktur der soziale Austausch ideal gefördert. Im Unterschied zum Wohnen in WGs bleiben aber im Cluster individuelle Privat- und Intimsphären stärker berücksichtigt.

Mitmachen in unserer AG

Einige Mitglieder unserer AG haben sich in der ersten Vergaberunde selbst auf Cluster-Einheiten beworben. Die konkrete Gründung und Organisation von Cluster-Gemeinschaft(en) ist also ein weiteres Betätigungsfeld dieser AG.

Wir freuen uns über Interessierte, die dieses wichtige Thema gemeinschaftliches und solidarisches Wohnen im Alter mit uns weiterentwickeln wollen und auch über Menschen, die sich konkret für entsprechende Clusterwohnungen interessieren.

Kontakt: ag-wohnen-ohne-altersgrenze@neustart.solewo.de

Wir treffen uns üblicherweise am 2. Dienstag im Monat - meist privat.

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