Tolle Mehrheit im Gemeinderat für neuen Rahmenplan

Einstimmig für Rahmenplan und 7. Geschoss

Ein ganz wichtiger Meilenstein auf der Tagesordnung der Tübinger Stadtpolitik: Wir haben nun lange sehr gehofft und uns dafür eingesetzt, dass die stadtplanerischen Vorgaben fürs Areal Marienburger Straße starke Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten für genossenschaftliches Neustart-Wohnen bieten. Dass der Rahmenplan dies in möglichst allen wichtigen Stellschrauben berücksichtigt:

  • bei den Gebäuden mit ziemlich großen Kubaturen - mit großen flexibel bespielbaren Flächen, für möglichst viele Menschen und möglichst gute ökonomische und ökologische Bilanz,
  • beim Flächenlayout des Areals - also den Hof- und Durchwegungsstrukturen usw.,
  • beim Thema Mobilität - die Mobilität-für-Alle anzielen und möglichst wenig Platz und Geld verschlingen sollte,
  • und nicht zuletzt beim Thema der sozialen Infrastruktur - möglichst in einem Gesamtkonzept fürs ganze Areal und damit viel mehr Möglichkeiten als in der bisherigen Konzeptvergabepraxis.

Der Meilenstein ist allerdings ein doppelter: dass nicht nur eine solche Planung erarbeitet wird - sondern dass sie vor allem auch mit einer starken politischen Mehrheit auf den Weg gebracht wird. Beides geschafft!

Die Ergebnisse der Gremien

  • 17.01.2023: Im Südstadt-Ortsbeirat wurde die höhere Variante mit 4:1 Stimmen-Mehrheit befürwortet.
  • 19.01.2023: Im Planungsausschuss wurde der Rahmenplan kompakt durch Felicia Müller (Fachabteilung Projektentwicklung) vorgestellt - wir fanden ihre Akzente ganz hervorragend. Nicht zuletzt erklärte sie sehr anschaulich die Chancen der für Tübinger Verhältnisse eher großen Kubaturen - dass die Gebäude also sowohl von der Grundfläche und ihrer Tiefe, aber auch der Anzahl der Geschosse ziemlich umfänglich sind. Sie verwendete dazu auch Bilder vom Hunzikerareal in Zürich (s.Folie unten. Übersichtsplan: 13 große Baukörper dicht gruppiert im Hunzikerareal, Müller Sigrist Arch.).
    In der Debatte wurde die modifizierte Gestalt des Rahmenplan letztlich breit gutgeheißen. Vor allem beeindruckte uns die Einigkeit mit Blick auf seine Zentralelemente: hohe Dichte und möglichst viel möglichst bezahlbarer Wohnraum. Angesprochen wurden aber auch Vorbehalte zur städtebaulichen Ästhetik. Und beispielsweise Nachfragen, wie realistisch ein stark abgesenkter Stellplatzschlüssel sei.
    Deutlich länger wurde aber über die Frage der Geschoss-Anzahl debattiert. Baubürgermeister Cord Soehlke sowie Matthias Henzler von der Stadt machten deutlich, dass sie lieber nicht höher als 6 Geschosse gehen würden - aber auch das Zusatzgeschoss für möglich und verantwortbar hielten. Schließlich fand der Rahmenplan mit der höheren Lösungsvariante 4.1 eine überwältigende Mehrheit quer durch alle Fraktionen - allerdings auf Initiative von Martin Sökler (SPD) mit einem Prüfauftrag versehen: Die Verwaltung möge mit dem Gestaltungsbeirat prüfen, wie die 7-Geschossigkeit möglichst stadtverträglich gestaltet werden könne, bspw. durch einen Verzicht auf ein siebtes Vollgeschoss zugunsten eines etwas zurücktretenden Staffelgeschosses o.ä.
  • 26.01.23: Im Gemeinderat ebenfalls eine außerordentlich positive Darstellung des Rahmenplans durch Barbara Landwehr (Leiterin FB Planen, Entwickeln, Liegenschaften) - erneut mit anschaulichem Hunziker-Bezug (s. Folie). Und genauso wie im Planungsausschuss: Sowohl in der Diskussion wie in der Abstimmung eine beeindruckende Einmütigkeit quer durch alle (!) Fraktionen zum Rahmenplan in der neuen Ausrichtung und zum Bezahlbar-Wohnen. In einzelnen Stimmen auch zum Innovationspotenzial: "Diese Art der Bebauung riecht nach Zukunft", so Susanne Bächer (AL/Grüne).
    Zum o.g. Prüfauftrag unterstrichen zwei Beiträge nochmal explizit, dass dies aber keine Alibi-7-Geschossigkeit bedeuten dürfe, sondern schon einen relevanten Flächen- und Wirtschaftlichkeitsnutzen ergeben müsse.
    Abstimmungsergebnis: Einstimmig (!) angenommen.... mit einer einzigen Enthaltung: der von OB Boris Palmer.

Unser Fazit: Wichtiger Meilenstein, breit politisch getragen - top! Wieviel auch immer wir schon gearbeitet haben (z.B. 2022)..., die Arbeit kann und wird in zentralen Bereichen damit erst richtig losgehen.

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